Ein eigenständiger Kopf
Dies ist eine Seite über Friedbert Pflüger. Nicht von ihm, sondern über ihn. Mit seinen inhaltlichen Positionen und persönlichen Erlebnissen aus vielen Aufgaben, die er im Laufe der Jahre in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft wahrgenommen hat. Oft war Pflüger seiner Zeit etwas voraus. Nicht alles gelang. Und mancher Schritt überrascht.
Friedbert Pflüger ist ein politischer Mensch. Seit er 1971 mit 16 Jahren in die CDU eintrat, ist die politische Debatte ein zentraler Bestandteil im Leben von Friedbert Pflüger. Menschenrechte und Respekt vor Andersdenkenden, Energie- und Klimapolitik sowie Außen- und Sicherheitspolitik – das sind seine zentralen Themen. Und dann ist da seine Leidenschaft.
Als Bundesvorsitzender des RCDS streitet er 1977 im „deutschen Herbst“ gegen Gewalt und Intoleranz der extremen Linken. Er diskutiert in Hörsälen unter anderem mit Rudi Dutschke oder Jürgen Trittin über marxistische Ideologie und sozialistische Ideen, denen er das Konzept der „offenen Gesellschaft“ von Karl Popper entgegenhält. Die Hörsäle klatschen aber vor allem für Dutschke.
Als Anfang der 90er-Jahre ausländerfeindliche Übergriffe in Solingen, Mölln, Rostock oder Hoyerswerda, nationalistische Parolen und die Relativierung des Holocausts um sich greifen, stellt sich Pflüger dem mit großer Entschlossenheit entgegen, etwa in seinem Buch „Die konservative Revolution entdeckt ihre Kinder“ oder in seiner Ablehnung des ultrakonservativen Unions-Präsidentschaftskandidaten Steffen Heitmann. Pflügers Vorbehalten schließen sich später viele andere an. Heitmann wird nicht Bundespräsident.
Richard von Weizsäcker als Mentor und väterlicher Freund
Sein Handwerk lernt Friedbert Pflüger zwischen 1981 und 1989 beim Regierenden Bürgermeister von Berlin und Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker. Pflüger ist Redenschreiber, Büroleiter und fünf Jahre lang sein Pressesprecher. Von Weizsäcker wird Pflügers Mentor, die ihn prägende Persönlichkeit und auch väterlicher Freund. Von ihm lernt er Respekt vor anderen Meinungen und die Fähigkeit zum Brückenbau zwischen unterschiedlichen Kulturen, Denkweisen und Meinungen.
Bei dem Bonner Zeithistoriker Karl Dietrich Bracher („Die Auflösung der Weimarer Demokratie“) und dem Harvard-Professor Samuel Huntington („Clash of Civilizations“) schreibt Pflüger seine Doktorarbeit. Thema: „Die Menschenrechtspolitik der USA – Außenpolitik zwischen Idealismus und Realismus“. 1982 gibt es ein „summa cum laude“, es wird die beste Jahrgangsarbeit in der Philosophischen Fakultät.
Neben Klaus Töpfer ist Friedbert Pflüger einer der ersten Umwelt- und Klimapolitiker der Union, versucht bereits Anfang der 90er-Jahre die Grundsätze einer ökologisch orientierten Marktwirtschaft in seiner Partei zu verankern. Mit begrenztem Erfolg – was zur engen Bindung der Umweltbewegung an eine andere Partei führt: die Grünen.
Unternehmer, Berater und Wissenschaftler
Seine eigentliche politische Karriere macht Pflüger in der Europa-, Außen- und Sicherheitspolitik. Pflüger wird Vorsitzender des Europa-Ausschusses des Bundestages, außenpolitischer Sprecher der CDU/CSU, schließlich Parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium in der ersten Regierung Merkel. Er wirbt für eine starke EU, Freundschaft mit den USA – aber immer auch für die Zusammenarbeit mit Russland und China.
Wer heute mit Pflüger spricht, merkt schnell, dass er auch nach seinem 2008 begonnenen Rückzug aus der aktiven Politik ein sehr politischer Mensch geblieben ist. Seine Themen verfolgt er nun als Unternehmer, Berater und Wissenschaftler. Neue Schwerpunkte – wie die Digitalisierung – kommen hinzu. Pflüger verbindet diese vier Felder wie kaum ein anderer in Deutschland.
Friedbert Pflüger ist jemand, der gern gegen den Strom schwimmt. Wenn alle in eine Richtung laufen, dann hinterfragt er diese Richtung erst recht. Seine Haltung brachte ihm so manchen Erfolg, aber auch Kritik, Angriffe und Niederlagen, an denen er lange zu kauen hatte.
Über, aber nicht von ihm
Diese Seite ist über Friedbert Pflüger, nicht von ihm. Erstellt und geschrieben hat sie die digitale Redaktion von Lutz Meyer & Company. Warum machen wir das? Wir arbeiten innerhalb der Berlin Advisors Group mit Friedbert Pflüger zusammen und haben ihn als einen ungewöhnlichen Menschen kennengelernt: Politisch erfahren, wirtschaftlich denkend, meinungsstark, vermittelnd, führend, zuhörend. Uns hat gewundert, welch schräges Bild so manche Autoren von diesem Mann zu zeichnen versuchen, als Teil einer politischen Auseinandersetzung. Damit muss man leben, aber man darf auch selbst erzählen, und das tun wir mit dieser Seite.
Diese "redaktionelle persönliche Homepage" ist ein neues Produkt unserer Beratung. Sie ergänzt die anonymen Einträge in Wikis und erzählt, was es nur selten in die Medien schafft, weil es nicht in die Linie des Beitrages passt. Die ganze Geschichte erzählen, so dass sich jede und jeder eine eigene Meinung bilden, das soll diese Seite ergänzen. Alle Aussagen sind belegt. Texte, Bildauswahl, Gestaltung stammen von uns. Die Kosten für die Programmierung der Website hat Friedbert Pflüger beglichen.
Friedbert Pflüger über sein Leben
„Der Wert eines Menschen bemisst sich nicht nach seinem Parteibuch.“
Momente
Ein Geschenk für Robert Habeck
2022: Pflüger hat mit den „Energiegesprächen am Reichstag“ eine Berliner Institution gegründet. In der 150. Ausgabe ist Bundesenergieminister Robert Habeck zu Gast. Pflüger schenkt ihm sein Buch „Ein Planet wird gerettet“, geschrieben 1993. Da war Habeck noch Student.
2022: Pflüger hat mit den „Energiegesprächen am Reichstag“ eine Berliner Institution gegründet. In der 150. Ausgabe ist Bundesenergieminister Robert Habeck zu Gast. Pflüger schenkt ihm sein Buch „Ein Planet wird gerettet“, geschrieben 1993. Da war Habeck noch Student.
Ehrliche Worte zum Ehrenwort
2000: Pflüger veröffentlicht das Buch „Ehrenwort: Das System Kohl und der Neubeginn“, in dem er eine Bilanz der Kohl-Ära zieht. Darin auch eine scharfe Kritik an Kohls Haltung, die anonymen Spender der CDU nicht zu offenbaren. Vorgestellt haben es FDP-Generalsekretär Guido Westerwelle und die damalige JU-Vorsitzende Hildegard Müller.
2000: Pflüger veröffentlicht das Buch „Ehrenwort: Das System Kohl und der Neubeginn“, in dem er eine Bilanz der Kohl-Ära zieht. Darin auch eine scharfe Kritik an Kohls Haltung, die anonymen Spender der CDU nicht zu offenbaren. Vorgestellt haben es FDP-Generalsekretär Guido Westerwelle und die damalige JU-Vorsitzende Hildegard Müller.
Pöbelei von Rudi Dutschke
1978: Bei einer Podiumsdiskussion in Paderborn gerät Pflüger mit Rudi Dutschke aneinander. Als Pflüger die Verbrechen von Pol Pot und den Roten Khmer anspricht und eine Abgrenzung von der Terrordiktatur verlangt, pöbelt Dutschke los: „Was versteht ein Rechter schon vom Demokratischen Kampuchea.“
1978: Bei einer Podiumsdiskussion in Paderborn gerät Pflüger mit Rudi Dutschke aneinander. Als Pflüger die Verbrechen von Pol Pot und den Roten Khmer anspricht und eine Abgrenzung von der Terrordiktatur verlangt, pöbelt Dutschke los: „Was versteht ein Rechter schon vom Demokratischen Kampuchea.“
Wasserstoff aus den Emiraten
2022: Pflüger spricht auf der 15. World Policy Conference (WPC) in Abu Dhabi. Sein Thema ist Energiesicherheit für Europa nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und gleichzeitig Klimapolitik. Denn die Golfregion ist wichtig für die Zukunft der Wasserstoffversorgung in Europa.
2022: Pflüger spricht auf der 15. World Policy Conference (WPC) in Abu Dhabi. Sein Thema ist Energiesicherheit für Europa nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und gleichzeitig Klimapolitik. Denn die Golfregion ist wichtig für die Zukunft der Wasserstoffversorgung in Europa.
Geheimgespräch mit Honecker
1987: Der erste und einzige Besuch von Erich Honecker in der BRD. Pflüger dirigiert als Pressesprecher des Bundespräsidenten das Fotografenheer, Honecker und von Weizsäcker in den Park. Die zwei deutschen Staatschefs sprechen erstmals 30 Minuten ohne jeden Zuhörer miteinander.
1987: Der erste und einzige Besuch von Erich Honecker in der BRD. Pflüger dirigiert als Pressesprecher des Bundespräsidenten das Fotografenheer, Honecker und von Weizsäcker in den Park. Die zwei deutschen Staatschefs sprechen erstmals 30 Minuten ohne jeden Zuhörer miteinander.
Ein Hauch von Hippies
1975: Schuhe und Strümpfe aus und barfuß – das Symbol der Freiheit in der Flowerpower-Zeit. Pflüger praktiziert das Ohne-Schuhe-Bummeln auf seiner ersten politischen Reise in die USA vor dem Kapitol in Washington D. C. Neben ihm kämpft Georg Milbradt, später Ministerpräsident von Sachsen, ebenfalls für die Freiheit.
1975: Schuhe und Strümpfe aus und barfuß – das Symbol der Freiheit in der Flowerpower-Zeit. Pflüger praktiziert das Ohne-Schuhe-Bummeln auf seiner ersten politischen Reise in die USA vor dem Kapitol in Washington D. C. Neben ihm kämpft Georg Milbradt, später Ministerpräsident von Sachsen, ebenfalls für die Freiheit.